Vorbemerkungen
Bedingt durch die Tatsache, dass nicht mehr für jede Gemeinde
ein Priester zur Feier der
Heiligen Eucharistie zur Verfügung steht, ist es Brauch geworden,
den sonntäglichen Gemeindegottesdienst als Wort-Gottes-Feier zu
gestalten. Diese werden vielfach ohne Kommunionfeier gestaltet, um
die Bedeutung des Wortes Gottes für die Gläubigen hervorzuheben.
Dieser Brauch wirft allerdings Fragen auf.
Die am 21. Juni 1973 von der Römischen
Gottsdienstkongregation veröffentlichten Richtlinen für die
Kommunionspendung und Eucharistieverehrung außerhalb der Messfeier
"DE SACRA COMMUNIONE ET DE CULTU MYSTERII EUCHARISTICI EXTRA
MISSAM“ empfehlen in Nr. 14 ausdrücklich: "Der Priester
soll sich jedoch nicht weigern, Gläubigen die heilige Kommunion
auch außerhalb der Messe zu reichen, wenn sie ihn aus einem
gerechten Grund darum bitten. Vielmehr ist es richtig, die Gläubigen
zum Empfang der heiligen Eucharistie immer wieder anzuhalten, wenn
sie an der gemeinsamen Messfeier nicht teilnehmen konnten.".
In der heutigen Zeit und entsprechend den Richtlininen für
Kommunionhelfer bedeutet dies, dass der Priester, wenn er
selbst dazu nicht in der Lage ist, diese Aufgabe an geeignete und
beauftragte Gemeindeglieder delegieren kann.
In Nr.16 heißt es weiter: "Die heilige
Kommunion außerhalb der Messfeier darf an jedem beliebigen Tag und
zu jeder beliebigen Stunde gereicht werden. Trotzdem ist es richtig,
unter Berücksichtigung der Teilnahmemöglichkeit der Gläubigen
feste Zeiten für die Kommunionspendung anzusetzen, damit die
heilige Feier durch eine reichere Gestaltung mit größerem
geistlichem Gewinn der Gläubigen vollzogen werden kann.."
Dieser Aussagen stehen im Widerspruch zu Regelungen,
nach denen die
durch einen beauftragten Gottesdienstleiter gestaltete sonntägliche
Wort-Gottes-Feiern ohne Spendung der Heiligen Kommunion geschehen
sollen.
Die von den Liturgischen
Instituten Salzburg, Trier und Zürich herausgegeben und am 21. Juni
1973 von Arturo Kardinal Tabera, dem Präfekten der
Gottesdienstkongregation, bestätigte deutschsprachige
Studienausgabe "Kommunionspendung und
Eucharistieverehrung außerhalb der Messe" (http://www.liturgie.de/download/kommunionspendung.html)
bietet einige liturgische Elemente und Texte für die Gestaltung
einer solchen Kommuionfeier.
Jedoch dürfte diese Handreichung
für regelmäßig begangene Kommunionfeiern kaum ausreichend sein.
Die Emmausfeier
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ERÖFFNUNG
L: Im Namen des Vaters, und des Sohnes, und
des Heiligen Geistes.
A: Amen.
L: Am Abend des ersten Tages der Woche
waren zwei von den Jüngern Jesu auf dem Weg
in ein Dorf namens Emmaus, und sie
begegneten ihrem Hernn.
A: Auch wir haben uns aufgemacht, dem Herrn
zu begegnen.
Es kann eine inhaltliche
Einführung in den Gottesdienst folgen, wie sie auch bei
Eucharistiefeiern üblich ist.
Schuldbekenntnis
und Kyrie
L: Die Jünger sprachen miteinander über all das, was sich
in Jerusalem ereignet hatte.
A: Auch wir wollen
bedenken, was in diesen Tagen in unserem Leben geschehen ist..
Es folgt ein Moment der
Stille, die durch einen Glockenklang eingeleitet und beendet werden
kann.
Der Gottesdienstleiter
lädt dem Messbuch entsprechend zum Schuldbekenntnis oder zu den
Kyrie-Rufen ein, wobei er die Vergebungsbitte nicht als Zusage
sondern als Bitte formuliert.
Gloria
An Sonntagen
(außer in der Advents- und Fastenzeit) und Hochfesten schließt
sich das Gloria an.
Tagesgebet
Es
wird das Tagesgebet der entsprechenden Eucharistiefeier genommen.
WORTGOTTESDIENST
Der Gottesdienstleiter
leitet nun zum Wortgottesdienst über.
L: Während die Jünger miteinander redeten
und ihre Gedanken austauschten,
kam Jesus hinzu und ging mit ihnen und
legte ihnen den Sinn der Schrift dar.
A: Öffnen wir unser Herz für sein Wort!
Die Feier des Wortgottesdienstes folgt dem
Ablauf der Messfeier. Die erste und an Sonntagen und Hochfesten
zweite Lesung werden von einem Lektor vorgetragen; der Antwortpsalm
und der Ruf vor dem Evangelium von einem Kantor oder Chor.
Credo
An Sonntagen
und Hochfesten folgt auf die Predigt das Credo.
Fürbitten
Die Fürbitten sollten
so formuliert sein, dass sie an Christus gerichtet sind.
MAHLFEIER
Die Mahlfeier wird
begonnen mit einem eucharistischen Lied. Der Gottesdienstleiter holt
dazu die in einer vergangenen Eucharistiefeier konsekrierten Hostien
zum Altar.
Anschließend leitet er das Emmausgebet von Georg Christian
Dieffenbach ein.
L: Bleibe bei uns, Herr, denn es will Abend
werden, und der Tag hat sich geneigt.
A: Bleibe bei uns und bei deiner ganzen Kirche.
L: Bleibe bei uns am Abend des Tages,
A: am Abend des Lebens, am Abend der Welt.
L: Bleibe bei uns mit deiner Gnade und Güte,
A: mit deinem heiligen Wort und Sakrament, mit deinem Trost
und Segen.
L: Bleibe bei uns, wenn über uns kommt die Nacht der Trübsal
und Angst,
A: die Nacht des Zweifels und der
Anfechtung, die Nacht des bitteren Todes.
L: Bleibe bei uns und allen deinen Gläubigen
in Zeit und Ewigkeit.
A: Amen
Es empfiehlt sich, dass
vor dem Altar eine Stehle oder ein kleiner Tisch vorbereitet ist, wo
der Gottesdienstleiter die Hostienschale nun abstellen kann. Nun
kann ein Lobpreis folgen, wie er in vielen Gottesdienstvorlagen zu
finden ist. Nach dem Lobpreis zeigt der Gottesdienstleiter der
Gemeinde das Heilige Brot und spricht:
L: Seht das Lamm Gottes, das hinwegnimmt
die Sünde der Welt.
A: Herr, ich bin nicht würdig, dass du
eingehst unter mein Dach,
aber sprich nur ein Wort, so wird meine
Seele gesund.
L: Der Herr brach das Brot und reichte es
seinen Jüngern.
A: Da gingen ihnen die Augen auf und sie
erkannten ihn.
Der
Gottesdienstleiter empfängt zunächst selbst die Heilige Kommunion.
Dann treten die Gläubigen zu zweit heran, der Gottesdienstleiter
nimmt eine Hostie, spricht "Der Leib Christi", bricht die
Hostie in zwei Teile und reicht je einen Teil den beiden
Kommunikanten. Dann treten die nächsten zwei Gläubigen heran.
Nach der Kommunion
stellt der Gottesdienstleiter die Schale mir den Hostien in
gewohnter Weise wieder in den Tabernakel zurück.
Er geht zu seinem Platz,
wo ein Moment des stillen Gebets folgen kann.
ABSCHLUSS
Gebet des Herrn
Nach der Stille und ggf.
einem Danklied leitet der Gottesdienstleiter das GEBET DES HERRN mit
den folgenden Worten ein:
L: Brannte uns nicht das Herz in der Brust,
als der Herr mit uns redete
und uns den Sinn der Schrift erschloss.
A: Wir haben ihn erkannt, als er uns das
Brot brach.
L: So lasst uns zu unserem Vater im Himmel
beten, wie der Herr uns zu beten gelehrt hat.
A: Vater unser im Himmel... sondern erlöse
uns von dem Bösen.
L: Vater wir danken dir für die Begegnung
mit deinem Sohn
in seinem Wort und Sakrament.
Sende Arbeiter in deinen Weinberg,
die mit uns das Mahl des Herrn feiern,
denn wir sind wie Schafe, die keinen Hirten
haben.
A: Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit, in Ewigkeit. Amen.
Segensbitte
Es folgt in gewohnter Weise eine Segensbitte, die
der Gottesdienstleiter mit der folgenden Akklamation abschließt:
L: Der Herr ist wirklich auferstanden!
A: Seine Auferstehung preisen wir, bis er
kommt in Herrlichkeit.
L: Gehet hin in Frieden!
A: Dank sei Gott, dem Herrn.
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