EMMAUSFEIER

Kommunionfeier an Tagen ohne Eucharistiefeier

 

Und als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es ihnen. Da gingen ihnen die Augen auf und sie erkannten ihn.

Lk 24,30

 

Vorbemerkungen

Bedingt durch die Tatsache, dass nicht mehr für jede Gemeinde ein Priester zur Feier der Heiligen Eucharistie zur Verfügung steht, ist es Brauch geworden, den sonntäglichen Gemeindegottesdienst als Wort-Gottes-Feier zu gestalten. Diese werden vielfach ohne Kommunionfeier gestaltet, um die Bedeutung des Wortes Gottes für die Gläubigen hervorzuheben.
Dieser Brauch wirft allerdings Fragen auf.

Die am 21. Juni 1973 von der Römischen Gottsdienstkongregation veröffentlichten Richtlinen für die Kommunionspendung und Eucharistieverehrung außerhalb der Messfeier "DE SACRA COMMUNIONE ET DE CULTU MYSTERII EUCHARISTICI EXTRA MISSAM“ empfehlen in Nr. 14 ausdrücklich: "Der Priester soll sich jedoch nicht weigern, Gläubigen die heilige Kommunion auch außerhalb der Messe zu reichen, wenn sie ihn aus einem gerechten Grund darum bitten. Vielmehr ist es richtig, die Gläubigen zum Empfang der heiligen Eucharistie immer wieder anzuhalten, wenn sie an der gemeinsamen Messfeier nicht teilnehmen konnten.".
In der heutigen Zeit und entsprechend den Richtlininen für Kommunionhelfer bedeutet dies, dass der Priester, wenn er selbst dazu nicht in der Lage ist, diese Aufgabe an geeignete und beauftragte Gemeindeglieder delegieren kann.

In Nr.16 heißt es weiter: "Die heilige Kommunion außerhalb der Messfeier darf an jedem beliebigen Tag und zu jeder beliebigen Stunde gereicht werden. Trotzdem ist es richtig, unter Berücksichtigung der Teilnahmemöglichkeit der Gläubigen feste Zeiten für die Kommunionspendung anzusetzen, damit die heilige Feier durch eine reichere Gestaltung mit größerem geistlichem Gewinn der Gläubigen vollzogen werden kann.."

Dieser Aussagen stehen im Widerspruch zu Regelungen, nach denen die durch einen beauftragten Gottesdienstleiter gestaltete sonntägliche Wort-Gottes-Feiern ohne Spendung der Heiligen Kommunion geschehen sollen.

Die von den Liturgischen Instituten Salzburg, Trier und Zürich herausgegeben und am 21. Juni 1973 von Arturo Kardinal Tabera, dem Präfekten der Gottesdienstkongregation, bestätigte deutschsprachige Studienausgabe "Kommunionspendung und Eucharistieverehrung außerhalb der Messe" (http://www.liturgie.de/download/kommunionspendung.html) bietet einige liturgische Elemente und Texte für die Gestaltung einer solchen Kommuionfeier.

Jedoch dürfte diese Handreichung für regelmäßig begangene Kommunionfeiern kaum ausreichend sein.


Die Emmausfeier
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ERÖFFNUNG

L:  Im Namen des Vaters, und des Sohnes, und des Heiligen Geistes.

A:  Amen.

L:  Am Abend des ersten Tages der Woche waren zwei von den Jüngern Jesu auf dem Weg 
     in ein Dorf namens Emmaus, und sie begegneten ihrem Hernn.

A:  Auch wir haben uns aufgemacht, dem Herrn zu begegnen.

Es kann eine inhaltliche Einführung in den Gottesdienst folgen, wie sie auch bei Eucharistiefeiern üblich ist.

Schuldbekenntnis und Kyrie

L:  Die Jünger sprachen miteinander über all das, was sich in Jerusalem ereignet hatte.

A:  Auch wir wollen bedenken, was in diesen Tagen in unserem Leben geschehen ist..

Es folgt ein Moment der Stille, die durch einen Glockenklang eingeleitet und beendet werden kann.

Der Gottesdienstleiter lädt dem Messbuch entsprechend zum Schuldbekenntnis oder zu den Kyrie-Rufen ein, wobei er die Vergebungsbitte nicht als Zusage sondern als Bitte formuliert.

Gloria

An Sonntagen (außer in der Advents- und Fastenzeit) und Hochfesten schließt sich das Gloria an.

Tagesgebet

Es wird das Tagesgebet der entsprechenden Eucharistiefeier genommen.

 

WORTGOTTESDIENST

Der Gottesdienstleiter leitet nun zum Wortgottesdienst über.

L:  Während die Jünger miteinander redeten und ihre Gedanken austauschten,
     kam Jesus hinzu und ging mit ihnen und legte ihnen den Sinn der Schrift dar.

A:  Öffnen wir unser Herz für sein Wort!  

Die Feier des Wortgottesdienstes folgt dem Ablauf der Messfeier. Die erste und an Sonntagen und Hochfesten zweite Lesung werden von einem Lektor vorgetragen; der Antwortpsalm und der Ruf vor dem Evangelium von einem Kantor oder Chor.

Credo

An Sonntagen  und Hochfesten folgt auf die Predigt das Credo.

Fürbitten

Die Fürbitten sollten so formuliert sein, dass sie an Christus gerichtet sind.

 

MAHLFEIER

Die Mahlfeier wird begonnen mit einem eucharistischen Lied. Der Gottesdienstleiter holt dazu die in einer vergangenen Eucharistiefeier konsekrierten Hostien zum Altar.
Anschließend leitet er das Emmausgebet von Georg Christian Dieffenbach ein.

L:  Bleibe bei uns, Herr, denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneigt.

A:  Bleibe bei uns und bei deiner ganzen Kirche.

L:  Bleibe bei uns am Abend des Tages,

A:  am Abend des Lebens, am Abend der Welt.

L:  Bleibe bei uns mit deiner Gnade und Güte,

A:  mit deinem heiligen Wort und Sakrament, mit deinem Trost und Segen.

L:  Bleibe bei uns, wenn über uns kommt die Nacht der Trübsal und Angst,

A:  die Nacht des Zweifels und der Anfechtung, die Nacht des bitteren Todes.

L:  Bleibe bei uns und allen deinen Gläubigen in Zeit und Ewigkeit.

A:  Amen

Es empfiehlt sich, dass vor dem Altar eine Stehle oder ein kleiner Tisch vorbereitet ist, wo der Gottesdienstleiter die Hostienschale nun abstellen kann. Nun kann ein Lobpreis folgen, wie er in vielen Gottesdienstvorlagen zu finden ist. Nach dem Lobpreis zeigt der Gottesdienstleiter der Gemeinde das Heilige Brot und spricht:

L:  Seht das Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünde der Welt.

A:  Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach,
     aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.

L:  Der Herr brach das Brot und reichte es seinen Jüngern.

A:  Da gingen ihnen die Augen auf und sie erkannten ihn.

Der Gottesdienstleiter empfängt zunächst selbst die Heilige Kommunion. Dann treten die Gläubigen zu zweit heran, der Gottesdienstleiter nimmt eine Hostie, spricht "Der Leib Christi", bricht die Hostie in zwei Teile und reicht je einen Teil den beiden Kommunikanten. Dann treten die nächsten zwei Gläubigen heran.

Nach der Kommunion stellt der Gottesdienstleiter die Schale mir den Hostien in gewohnter Weise wieder in den Tabernakel zurück.

Er geht zu seinem Platz, wo ein Moment des stillen Gebets folgen kann.

 

ABSCHLUSS

Gebet des Herrn

Nach der Stille und ggf. einem Danklied leitet der Gottesdienstleiter das GEBET DES HERRN mit den folgenden Worten ein:

L:  Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als der Herr mit uns redete
     und uns den Sinn der Schrift erschloss.

A:  Wir haben ihn erkannt, als er uns das Brot brach.

L:  So lasst uns zu unserem Vater im Himmel beten, wie der Herr uns zu beten gelehrt hat.

A:  Vater unser im Himmel... sondern erlöse uns von dem Bösen.

L:  Vater wir danken dir für die Begegnung mit deinem Sohn
     in seinem Wort und Sakrament.
     Sende Arbeiter in deinen Weinberg,
     die mit uns das Mahl des Herrn feiern,
     denn wir sind wie Schafe, die keinen Hirten haben.

A:  Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit. Amen.


Segensbitte

Es folgt in gewohnter Weise eine Segensbitte, die der Gottesdienstleiter mit der folgenden Akklamation abschließt:

L:  Der Herr ist wirklich auferstanden!

A:  Seine Auferstehung preisen wir, bis er kommt in Herrlichkeit.

L:  Gehet hin in Frieden!

A:  Dank sei Gott, dem Herrn.


 

Die Emmausfeier als Datei
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Gemeindeblatt zur Emmausfeier
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